Je mehr und länger je besser. Das gilt natürlich für die Vorbereitung, man musste diesen Winter aber doch meist in höhere Lagen fahren um Langlauf zu trainieren, darum war das dann eben für die einen so eine Sache und es war nicht immer möglich genügend Schnee unter den Latten zu haben.
Wer aber bereits am Donnerstag vor dem Renntag am Sonntag mit der ersten kleinen Schaffhauser Delegation anreiste konnte noch einiges nachholen, die Verhältnisse waren mehr als optimal. Top Schnee, herrliche Engadiner Sonne von frühmorgens bis spätabends, insgesamt fast schon zu schön um wahr zu sein, aber wie gesagt, einige brauchten das ja auch um wenigstens noch die Last Minute Topform zu erreichen.
Herzlichen Dank an Doris für die Buchung der 3-Day Packages im Maloja Palace Hotel, das sich einmal mehr als erste Wahl für den Engadiner erwies, dazu später noch mehr. Doris reiste schon am Mittwoch an, am Donnerstag kam Datti dazu, am Freitag schliesslich Sonja, Ruedi (für einmal Nicht-Teilnehmer sondern Edelhelfer für Sohn Yoshi und die ganze Tristar-Delegation, sein O-Ton; „es ist definitiv einfacher mitzumachen, da weiss man wenigstens wohin gehen am Wettkampftag“), Börni, René und Guglielmo. Vom Tristar war ausserdem – wie seit einigen Jahren um diese Zeit im Engadin – Heinz anzutreffen, wenn er auch zusammen mit Cedric eine andere Unterkunft gewählt hatte als wir. Wir alle genossen auf jeden Fall die unmittelbare Vorbereitung unter diesen fantastischen Bedingungen, auch mit Ausflügen nach St. Moritz ins Marathon-Village, letzte Besichtigung des Stazer Waldes etc.
Der neue Boxenstart an Land infolge nicht optimaler Eisverhältnisse auf dem See gab natürlich auch einiges zu reden, für die Erst-Teilnehmer (Datti und Guglielmo) spielte das keine Rolle – die kannten ja nichts anderes – doch mancher zerbrach sich schon etwas den Kopf wie das gehen sollte: Ab in die Box (wann war der richtige Zeitpunkt dafür und in welche Box überhaupt?), dann exakt zur Startzeit Gatter auf und erstmal zu Fuss lossprinten (bin ich schnell genug zu Fuss und wohin soll ich überhaupt laufen?), wenn die optimale Position auf dem Startgelände doch gefunden werden sollte sofort Ski anlegen (werde ich dann nicht schon von den ersten Schnell-Skianziehern-und-Losläufern überrannt?), endlich loslaufen und schliesslich im Feld den richtigen Platz finden um das bestmögliche Wettkampftempo laufen zu können.
Das scheint dann tatsächlich für alle recht gut geklappt zu haben, nach dem Lauf war praktisch von keiner einzigen negativen Boxenstart-Erfahrung zu hören. Aber zuvor mussten alle Teilnehmer das übliche Wachsritual über sich ergehen lassen, die Highspeed-Topsecrect-Pulvermischungen und sonstigen Spezialwachs-Kombinationen wurden keinesfalls sparsam aufgetragen. Alles in allem wurde unter anderem in den Katakomben des Palace geheizt und gebügelt bis die Sicherungen rausflogen (kein Witz!).
Auch der Wettkampf schliesslich war für uns alle ein Riesengenuss. Schon die unmittelbare Startvorbereitung war aufgrund der unmittelbaren Nähe vom Hotel bis zum Startgelände, also praktisch ab Frühstückstisch direkt in die Starter-Box geradezu optimal. Mit nur leichtem Gegenwind, ansonsten wie erwähnt unter traumhaften Bedingungen sind die 42km von Maloja nach S-chanf (mit Bündner Akzent sprich: Sch-Tschanf) eigentlich fast ein Kinderspiel, auch wenn die persönlich gelaufenen Zeiten nicht gleich schnell sein sollten wie bei der Austragung 2013. Aber auch das galt nicht für alle: Doris machte mit gelaufenen 2:23 gleich einen richtigen Quantensprung gegenüber 2013, Sonja war mit ebenfalls ausgezeichneten 2:24 fast gleich schnell, Börni mit 2:19, Heinz 2:44, René 2:54 dann im Rahmen der Erwartungen und auch die beiden Rookies Datti mit 2:28 und Guglielmo 2:35 mit durchaus achtbaren Resultaten.
Der Engadin Skimarathon 2014 hatte übrigens mit 13’391 gemeldeten und 12’277 gestarteten Läuferinnen und Läufern das zweitgrösste Feld seiner Geschichte. Diese Teilnehmer Massen spürten wir dann vor allem nach dem Zieleinlauf, gesamthaft lief aber alles reibungslos, zügig gings vom Skimarathon-Bahnhof in S-chanf mit RhB zurück nach St. Moritz und Bus nach Maloja, von wo aus wir mit Privatautos wieder nach Hause reisten. Komplettiert wird das trotzdem nicht ganz vollständige Engadin Skimarathon Tristar-Team Foto, aufgenommen auf der Eingangstreppe des Palace von Yoshi und Berti.
von Dieter Brühlmann