Nach den Ironman-Volldistanzen Texas (Mai), Austria (Juni) und Mont Tremblant (17. August) stand zwei Wochen nach Mont Tremblant für Corina und mich noch der 70.3 Zell am See auf dem Programm. Ich startete schon letztes Jahr bei Dauerregen in Zell am See. Ich erhoffte mir bei der diesjährigen Austragung endlich mal schöneres Wetter zu haben, was uns aber leider erneut vergönnt war. Es kam wie es immer in Zell am See kommt – Regen und kalt. Egal auf welchem Kontinent und bei welchem Rennen ich dieses Jahr auch startete, überall war es kälter und nässer als üblich.
Aus mir unerklärlichen Gründen war ich vor dem Rennen etwas nervöser als sonst (Corina ist ja immer nervös), wobei uns ein Missgeschick passierte, was mir bei mittlerweile 28 Ironman-Rennen noch nie passiert ist – ich vergass beim Bike-Check-In den Timing-Chip abzuholen. So erinnerte mich Corina noch am Samstagabend vor dem Einschlafen im Hotel – ‘‘Sch…, wir haben unseren Chip ja gar nicht abgeholt‘‘. Gottseidank bekamen wir vor dem Start noch einen überreicht. Aufgrund der nicht optimalen Übergabestation waren wir auch nicht die einzigen, welche keinen Chip erhielten. Davon liessen wir uns aber nicht abhalten, uns pünktlich mit dem Kanonenschuss in die Fluten des doch eher kalten Sees (17 Grad) zu stürzen. Das Schwimmen verläuft diese Saison eigentlich bei jedem Rennen äusserst gut und ich kam erstmals unter 30 Minuten als 15. AK und Corina mit 34 Minuten als AK 10. aus dem Wasser.

Die Radstrecke ist sehr anspruchsvoll, aber dennoch sehr schön. Nach etwa 24 Kilometern fährt man eine 13 Kilometer lange Steigung mit bis zu 15 % auf die Passhöhe hinauf, worauf es mit einer halsbrecherischen Abfahrt (steil, Serpentinen, etc.) in Richtung Zell am See zurückgeht. Ich hatte noch Glück und kam einigermassen trocken über den Pass. Leider kam Corina bei der Passhöhe in den Regen und bekam sogar noch etwas Hagel mit auf den Weg. Auch dies haben wir heil überstanden und kehrten nach 2:33 und 2:59 in die Wechselzone zurück. Da die Erholungszeit nach dem Ironman Mont Tremblant für uns nicht allzu lange war, war mir auch bewusst, dass der Run vermutlich eher harzig verlaufen würde. Überraschenderweise konnte ich die Laufstrecke erstmals ohne eine einzige Gehpause in doch 1:36 problemlos durchlaufen und kam mit 4:49 als AK 27. glücklich ins Ziel. Auch Corina überraschte mich nach ihrer doch sehr schweren Verletzung vom Langlaufurlaub (Januar) mit einer Finishzeit von total 5:50 (AK 15.). So konnte sie erst Mitte April wieder mit Training beginnen und finishte dieses Jahr sensationell noch zwei Ironman und eine Halbdistanz.

Da uns das Rennen in Zell am See gefallen hat, ich auch mal bei schönem Wetter finishen möchte, werden wir uns auch für 2015 nochmals anmelden (Samstag, 29.08.2015). Nun sollte ich aber los, denn für mich steht am 27.09.2014 noch der Ironman Mallorca auf dem Programm.
Falls Interesse vorhanden, unser (bzw. zum grössten Teil mein) Race-Programm 2015 steht auch schon fest:  07.06.2015 70.3 Rapperswil  –  05.07.2015 Ironman Frankfurt  –  19.07.2015 Ironman Switzerland  –  02.08.2015 Ironman Boulder Colorado  –  29.08.2015 70.3 Zell am See und Ende November 2015 noch der Ironman Cozumel in Mexico. Vielleicht sieht man ja noch den einen oder anderen an einem dieser Anlässe!

Tobias Banka:
Für Zell am See hatte ich irgendwie die Vorstellung eines schnellen, einfachen 70.3 Rennens zum Saisonabschluss im Hinterkopf, es wurde aber dann eines der härtesten, aber auch eines der schönsten Rennen daraus. Wettertechnisch war ich am Rennmorgen positiv über das trockene Wetter überrascht. Es war jedoch klar, dass der Regen irgendwann kommen wird.
Die Schwimmstrecke konnte ich in 32:29 (AK 50.) beenden. Vielleicht hätte ich beim Frühstückbüfett doch etwas überlegter aussuchen sollen. Dann hätte der Magen vielleicht weniger rebelliert.

Der Wechsel dauerte mit 5:34 etwas länger als gedacht. Wegen der unsicheren Witterung hatte ich alles mögliche Zeug im Beutel, was man eventuell auf dem Rad anziehen könnte. Da übersah ich doch einfach die Startnummer, die ganz unten drin lag. Das bemerkte ich erst als ich den Beutel schön zugeknotet hatte und schon in den Drop-off Bereich werfen wollte. Also wieder zurück ins Wechselzelt. Beutel aufknoten, Startnummer raus und alles andere (was ich sowieso nicht gebraucht habe) wieder rein. Dann ging es los.

Die Radstrecke war, bis es in die 13 km Steigung ging, sehr schnell. Die Steigung kann man sich wie den Spirzen im Schwarzwald von Buchenbach bis zum Thurner vorstellen, nur 5 km länger und steiler. Den Pass erreichte ich auch noch trocken, jedoch mitten im Hauptfeld und es machte mir schon Sorge, wie es wird, wenn alle zusammen in die Abfahrt gingen. Und sie war auch schon mit Vorsicht zu genießen, weil viele die Kurven innen, aber langsam fuhren. Unten angekommen kam jedoch der befürchtete Regen. Es hat wie aus Kübeln gegossen und wurde dann auch sehr kalt. Deshalb wurde die restliche wellige Radstrecke doch etwas zäh. Ich konnte wechselte nach 2:52 und dann hörte der Regen auf.

Die Laufstrecke führte fast immer am See entlang und hatte nur wenige Wellen. Die Radstrecke hatte viel Kraft gekostet und deswegen wurde der Lauf doch etwas zäh. Mir ging nur durch den Kopf: 5 km bis Saisonende, 3 km bis Saisonende, Saisonende. Ich konnte das Laufen mit 1:40 beenden und finishte mit 5:15:17 als 89. in AK40-45.

Das Rennen war härter als gedacht, bei einer aber sehr schönen Strecke. Ich würde auch wie Thomas gerne nochmals bei Sonne wiederkommen. Fest steht aber bisher nur für 2015: Rappe.

Tobias Banka und Thomas Landtwing

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