Racebericht Challenge Almere am 08.09.2018 von Börnie Kefer
Nach einer langen Fahrt erreichten wir am Donnerstag Almere (25 Autominuten von Amsterdam) und wurden erstmal von einem dreistündigem Wolkenbruch empfangen. Na, das kann ja heiter werden. Also erstmal Camper parkieren und Mittagsschläfchen machen. Die Prognosen für den Raceday waren nicht so schlecht, 15 Grad, kein Regen und Windstärken zwischen 2-3, was für die Region wohl üblich ist.
Am nächsten Tag das übliche Prozedere mit einchecken, Kleber drauf, rot-blau-grüne Taschen, Nervösität, Pastaparty, freundliche Helfer, verständnisvolle Ehefrau und ab ins Bettchen mit leichten
Halsschmerzen (hallo, wo kommen die denn her?)
Am nächsten Tag –RACEDAY- früh raus, Frühstück, ab aufs MTB und die drei km zur Wechselzone geradelt. Verpflegung richten, Beutel aufhängen, Neopren anziehen und warten.
Um 8.35 ging es für die Agegrouper im Massenstart ins Wasser. Irgendwie hatte ich keine Lust in das kalte, dunkle Gewässer reinzuspringen. Kaum war ich drin, erfolgte auch schon das Startsignal. Ich hatte zu lange gewartet und befand mich am Ende des Feldes inmitten Brustschwimmern. Es waren zwei Runden mit jeweils 1.9km zu schwimmen, tatsächlich waren es 2.1km pro Runde. Leider fand ich meinen Rhythmus überhaupt nicht und auch keine Gruppe die in etwa mein Tempo schwamm. Zudem fror ich während des gesamten Schwimmens und das kommt bei mir normalerweise überhaupt nie vor. Nach einem schlechten Schwimmen in 1:24 ging es dann in die Wechselzone und ab aufs Rad. Der Radkurs erfolgte über zwei Runden mit jeweils 90 km, davon ca. 25km auf einer breiten Deichstrasse direkt am Meer entlang. Ich fand dieses Mal recht schnell meine Pace und fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Auf der Deichpassage herrschte schöner Rückenwind aus Südwest und man konnte auf diesem Teilabschnitt gut einen 45-48er Schnitt fahren. Aufgrund des Rundkurses, musste der Rückweg jedoch zum Teil in heftigem Gegenwind bewältigt werden, der auf der zweiten Radrunde noch heftiger wurde. Ich fuhr meine Pace und fühlte mich auch auf der zweiten Runde sehr wohl. Als 8. meiner AK stieg ich in 5:17 vom Rad und war für diesen Part happy. Wieder wechseln und ab auf die Laufstrecke, einem 7km Rundkurs um den See in dem geschwommen wurde und dies gleich 6x. Ich fand recht schnell den Uebergang vom Rad aufs Laufen und versuchte nicht zu schnell anzugehen. Das funktionierte auch sehr gut auf den ersten 2.5 Laufrunden. Dann machten so langsam die Oberschenkel zu und die Schritte wurden kürzer. Die ersten Gehpausen wechselten sich ab mit leichtem joggen. Heike rief mir von der Strecke zu, dass ich gar nicht so schlecht unterwegs sei und dies gab mir nochmals etwas Auftrieb. Doch die total feste Muskulatur liessen kein rundes joggen mehr zu. Bei Kilometer 37 lief ein Einheimischer in meiner AK zu mir auf und motivierte mich mit ihm gemeinsam ins Ziel zu laufen. Ist ja nicht mehr weit….. . Tatsächlich schaffte ich es nochmals die Zähne zusammenzubeissen und hängte mich an den Dutchman. Im Ziel angekommen, verspürte ich dann grosse Freude und schrie dies auch heraus. Heike stand auch schon dort, nahm mich in den Arm und freute sich mit mir. Die Marathonzeit mit 4:43 ist jetzt sicher nicht berauschend aber unter diesen Umständen ok.
So, die 9. Langdistanz ist geschafft. Ich war zuerst etwas enttäuscht über die Zeit, da ich eine SUB 11 wollte. Im Rückblick bin ich jedoch sehr zufrieden. Da in diesem Jahr aufgrund einer Fersenspornverletzung nicht mehr als 25 Wochenlaufkilometer möglich waren, ist die Zeit auch so weit in Ordnung.
Fazit: Schöner Wettkampf (übrigen der älteste Triathlonwettkampf nach Hawaii) mit einer Toporganisation, freundlichen Helfern, schönem Rahmenprogramm und einer guten Stimmung auf der Laufstrecke. Wer beim Triathlon keine Hitzeschlacht möchte und gerne Wind mag, für den ist dieser Wettkampf optimal.
Sportliche Grüsse,
Börnie Kefer