Altersklassensieg beim  Saisonhöhepunkt Ironman Kopenhagen

Hier mein persönlicher Bericht :

Am 18.08.2013 startete ich beim Ironman Kopenhagen in Dänemark. Für die 3,8 KM lange Schwimmstrecke im Meer benötigte ich 57:13 Minuten. Nach einem Wechsel von 3:20 Minuten ging es auf die 180 KM lange Radstrecke für die ich 4:54:29 Stunden benötigte. Für den Wechsel auf die Laufstrecke benötigte ich 2:11 Minuten um den abschließenden Marathon in 3:33:08 Stunden zu beenden. In der Gesamtzeit von 9:30:20 Stunden gewann ich zum ersten Mal die Altersklasse 50 – 54 eines Ironmans und qualifizierte mich direkt für die Weltmeisterschaften auf Hawaii. Von 2700 Teilnehmern belegte ich Rang 121.

Nach 8 Monaten gut gegliedertem Training stand der Saisonhöhepunkt der Ironman Kopenhagen in Dänemark über die Distanzen von 3,8 KM Schwimmen, 180 KM Radfahren und 42 KM Laufen vor der Türe. Je näher der Abflugtermin kam desto unruhiger wurde ich. Habe ich richtig trainiert? Habe ich optimales Material? Habe ich die richtige Rennverpflegung? Das alles konnte ich mit einem eindeutigen „ Ja“ beantworten. Vor der Abreise hatte ich noch eine Schrecksekunde als ein Aluminiumsplitter in mein Auge flog. Der Augenarzt gab jedoch für den Ironman grünes Licht. Am Freitag 16.08.2013 ging es dann mit dem Auto nach Zürich und mit dem Flugzeug nach Kopenhagen. Trotz ca. 70 kg Gepäck erreichten wir mit U und S Bahn schnell das Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes. Es blieb keine Zeit zum Erholen, denn die Startunterlagen mussten bis 20:00 Uhr auf dem Rathausplatz abgeholt werden. Am darauf folgenden Morgen wurde die Wettkampfzeitfahrmaschine zusammengeschraubt und eine 20 minütige Probefahrt durch die Innenstadt von Kopenhagen durchgeführt. Ein kleiner Stein reichte jedoch aus um den neuen Wettkampfreifen samt Schlauch am Vorderrad aufzureißen. Ersatz gab es auf der Tritathlonmesse.   Mit der S Bahn ging es  zur 6 KM entfernten Wechselzone beim Strandbad, um das Rad in der riesige Wechselzone abzustellen. Danach ging es mit der S-Bahn zurück zum Regierungssitz, bei dem sich der Zieleinlauf und die Wechselzone Rad befanden. Vom vielen Laufen war ich recht müde. Die Orientierung in einer Großstadt forderte auch viel Power. Es kamen Zweifel auf, ob das die richtige Vorbereitung für den Ironman war.

Am Wettkamptag klingelte der Wecker um 4:15 Uhr. Schnell ein kurzes Frühstück. Zusammen mit einem Engländer und zwei Schweden  fuhr ich diesmal mit dem Taxi zum Strandbad.  Vroni folgte mit der S-Bahn.

Um 8:05 erfolgte der Start der 8. Startgruppe  für das 3,8 KM lange Schwimmen im 19 Grad warmen Salzwasser der Ostsee. Nach 57 Minuten konnte ich das Salzwasser nach einem gleichmäßigen Schwimmsplit verlassen. Dies bedeutet eine schnelle Durchschnittszeit von 1:31 Minuten auf 100 Meter.

Die meisten der 2700 Teilnehmer waren bereits schon auf der Radstrecke und so war ich vom Beginn an nur noch am überholen. Zweispurige Fahrbahnen durch die Innenstadt von Kopenhagen waren teilweise für den Ironman gesperrt. Um 9:00 Uhr waren schon einige tausend Triathlonbegeisterte auf der Strecke, die uns energisch anfeuerten. Ich musste 2 Runden mit 90 KM fahren. Die ersten 40 KM führten entlang der welligen Küste mit Rückenwind und einem sagenhaften Blick auf die Ostsee. Um nicht zu schnell zu werden, achtete ich immer auf die Herzfrequenz, die sich bei 140 Schlägen einpendelte. Die folgenden 20 KM führten über schmale, kurvenreiche Nebenstraßen ins Landesinnere. Danach folgte eine ca. 30 KM lange wellige, autobahnähnliche Schnellstraße zurück in Richtung Kopenhagen. Konzentriert achtete ich immer darauf alle 15 Minuten ausreichend flüssige Kohlenhydrate zu mir zu nehmen. Die Tretfrequenz pendelte sich bei 90 Umdrehungen / Minute ein. Ich fuhr mein Rennen und ließ mich nicht durch schnellere Fahrer anstecken die Geschwindigkeit zu steigern.   Für mich ging ein Traum in Erfüllung die 180 KM unter 5 Stunden zurückzulegen. Mit einer Splitzeit von 4:54:29 Stunden hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,8 KM / H erzielt. Trotzdem zeigte mein Höhenmesser knapp 600 Höhenmeter an.  Nach einem schnellen Wechsel im Stadtzentrum von Kopenhagen ging es auf die 42 KM lange Laufstrecke.

Auf den Altersklassenführenden Thomas Vogt aus Dänemark hatte ich hier einen Rückstand von knapp  6 Minuten. Im Hafenbereich mussten 4 Runden gelaufen werden. Nur am Rande konnte ich die vielen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Brunnen, Kirchen, Meeresjungfrau, Gericht, wahrnehmen. Die meisten der 200 000 Zuschauer befanden sich zu diesem Zeitpunkt an der Laufstrecke, die den Kronprinzen von Dänemark lautstark anfeuerten. Für mich waren die Temperaturen von 20 Grad und teilweise Regen ideal. Auch hier achtete ich darauf,dass ich alle 15 Minuten meine eigene Wettkampfverpflegung bekam. Nur im Bereich der Verpflegungsstationen war es Vroni erlaubt mir die Verpflegung zu geben. Schneller Asphalt, Kopfsteinpflaster, Holzbrücken, wechselten ständig. Auf den ersten 2 Runden bis KM 22 musste ich ständig die Geschwindigkeit drosseln, um nicht zu schnell zu sein. Ab KM 23 wurde ich permanent langsamer. Ich hatte eine Krise. Spontan stelle ich die Ernährung von Powerbar Gel auf Coca Cola um. Langsam wurde ich wieder schneller und konnte bei KM 31 den  Altersklassenführenden Thomas Vogt überholen. Erleichtert ging ich auf die letzen 11 KM und genoss die einzigartige Atmosphäre aus Techno- Musik, begeisterten Zuschauern und euphorischen Streckensprechern. Für den Marathon benötigte ich 3:33:08 Stunden und lief in einer Siegerzeit von 9:30:20 Stunden mit knapp 7 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten überglücklich im Ziel ein.

Ein herzliches Dankeschön an meine Frau Veronika, die mich immer bestens unterstützte.

Am Montag erfolgte die Siegerehrung in einer Halle in Nähe des Hauptbahnhofes. Für mich war es ein ganz besonderes Gefühl die Altersklasse zu gewinnen. Das viele Training bei dem wenig Zeit für sonstige Aktivitäten blieb, hatte sich gelohnt.

Durch den Altersklassensieg hatte ich mich erneut für die Teilnahme an der Triathlonweltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert. Da ich bereits schon 2004 dort teilgenommen habe, fiel es mir nicht sonderlich schwer den begehrten Qualifikationsplatz an den Nächstplatzierten weiterzugeben.

Der Ironman Kopenhagen bleibt ein unvergesslicher Wettkampf mit Top Zeiten  , angenehmen Wettkampftemperaturen , toller Landschaft, einer sehenswerten Innenstadt, einem super Publikum und sehr freundlichen Leuten.

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