226 KM, 3700 HM , Fahrzeit, 11:30 Stunden
Was gibt es Schöneres als mit dem Rad über die Alpenpässe zu fahren. In dem Fachbuch 50 Alpenpässe für Rennradfahrer fand ich genau die richtige Tour. Nachdem der Wetterbericht 3 regenfreie Tage am Stück gemeldet hatte, ging es mit dem Auto Richtung San Bernadino in das Städtchen Splügen, dem Ausgangspunkt unserer Radtour. Vroni bevorzugte das E-Bike, ich mein Mountainbike. Beide brauchten wir jedoch noch etwas Power in den Beinen.
Auf der verkehrsarmen St. Bernhardino Passstrasse erreichten wir schnell über mehrere Serpentinen die Passhöhe auf 2065 Meter Höhe. Es folgte eine unendlich lange Abfahrt über Mesocco, Roveredo, Bellinzona zum zweiten, kleineren Pass dem Monte Ceneri ( 554 m ). Ein Highlight des Tages war die Cappucinopause vor dem Monte Ceneri.
Nach knapp 5 Stunden Fahrzeit und 110 KM Strecke hatten wir 1300 Höhenmeter zurückgelegt und waren froh in Lugano schnell ein Hotelzimmer zu bekommen. Das Hotel war ideal gelegen und in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone. Wir hatten noch genügend Zeit um das Bilderbuchstädtchen mit großzügiger Parkanlage, abwechslungsreicher Uferpromenade und superexklusiven Einkaufsmöglichkeiten zu erkunden. Die verlorenen Kalorien wurden in einer gemütlichen Pizzeria mit leckerer Pasta aufgefüllt. Ein weiteres Highlight des Tages waren junge Breakdancer und eine Modeshow mit Laufsteg und Videopräsentation.
Der darauf folgende Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück. Es ging am Sonntag auf die „ flache“ Seenetappe. Auf dem Programm standen klingende Namen wie Lago die Lugano, Lago di Como und Lago di Mezzola. Eine kleine Pause nutzten wir um einen Sprung in das erfrischende Wasser des Comer Sees zu wagen. Nach 76 KM und 600 Höhenmetern waren wir nach gut 3 Stunden an unserem Etappenziel, dem malerischen Städtchen Chiavenna. Hier zweigen sich die Passtrassen Moloja und Splügen, die schon von den Römern genutzt wurden. Auch hier fanden wir schnell ein gemütliches Hotel und bewunderten bei einem abendlichen Spaziergang die historischen engen Strässchen und Gässchen.
Nach einer entspannten Nacht ging es am Montag auf die Königsetappe Chiavenna, auf die Passhöhe des Splügen (2113 m). Auf rekordverdächtigen 51 Serpentinen auf der Südseite des Passes wurden 1900 Höhenmeter auf 30 KM zurückgelegt. In der Mitte des Passes führt die Strasse spektakulär durch Tunnel, Galerien, Kurven und Kehren die fast senkrechte Felswand hinauf.
Etwas Entspannung bot ein längeres Flachstück entlang des Stausees Lago di Montespluga. In rasanter Fahrt genossen wir die zahlreichen Serpentinen auf Schweizer Seite bis zum Ausgangspunkt in Splügen. Nach 40 KM und 3:30 Stunden hatten wir das Tourziel mit tollen Eindrücken erreicht.
Wir waren froh, dass wir einen zweiten Akku für das E-Bike im Rucksack hatten. Bei Splügen– der Königsetappe hätte es mit einem Akku Probleme gegeben und es gab nicht allzu viele Möglichkeiten diesen erneut aufzuladen. Mit tollen Eindrücken ging es mit dem Auto von Splügen nach Blumberg. Eine ganz besondere Radtour, die wir weiterempfehlen können und nicht so schnell vergessen werden.
Vroni und Klaus