Carboloading und Carbon
Dunkel wars, der Mond schien helle, als die diesjährigen Teilnehmer des Trainingslager Mallorca den Bus zum Flughafen Zürich bestiegen.
Ohne eine verschenkte Minute ging es zum Boarding und die Flugzeit konnte für das ein oder andere Powernapping genutzt werden.
Dies war auch nötig, denn auf der Insel angekommen, wollte natürlich jeder sein „Leihrad“ in Empfang nehmen und gleich ausprobieren.
Eine Sonderaktion des Rose-Versands ermöglichte uns, sowohl Fahrräder als auch verschiedene Komponenten zu begutachten und ausgiebig zu testen.
Am frühen Nachmittag bestiegen wir mit viel Energie und ohne Karte die tollen Rose-Räder und machten uns auf zu einer „kleineren“ Einrolltour, die am Ende dann doch grösser als geplant ausfiel. Pünktlich zum Abendessen (oder zur Schlacht am Buffet) waren alle wieder vereint. Mit perfektem Spanisch bestach Gian (?) die Empfangsdame und organisierte einen gemeinsamen Tisch für unsere Gruppe.
Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Verschiedene, vom Anbieter geführte Touren unterschiedlichster Streckenprofile ermöglichten jedem von uns eine optimale Saisonvorbereitung. Jeden Tag konnten wir uns neu für eine Mitfahrt in einer der sechs angebotenen Konditionsgruppen entscheiden.
Doch wie überall war auch hier die Luft nach oben dünn und bereits nach dem ersten Tag mutierte die „Race-Gruppe“ zur Tristar-Truppe und der mitfahrende Tour-Guide gönnte sich seither eine Extra Portion Teigwaren.
Der allabendliche Ausklang in einem benachbarten Strassencafé sorgte für wohlverdientes Urlaubsfeeling und interessante, humorvolle Gespräche.
Fachsimpelei und muntere Gespräche waren auch fester Bestandteil am morgendlichen Frühstückstisch, wo wir uns jeden Tag aufs Neue über Markus’ Gang zur Cüpli-Bar erfreuten.
Die zwei „vom Anbieter verordneten“ Ruhetage gestalteten wir jeweils gemeinsam. Am Dienstag organisierte René zwei Bahnen in einem nahe gelegenen Schwimmbad, wo wir unter professioneller Leitung von Daniel trainieren durften. Selbst die Schwimmbadaufsicht staunte nicht schlecht als am Ende jeder, der aus dem Wasser stieg noch fünf Liegestütze absolvierte.
Am zweiten Ruhetag, nach Königsetappe und nunmehr sechs Trainingstagen hatten endlich auch unsere Race-Fahrer die Gelegenheit die Landschaft, Natur und die Schönheit der zu unrecht verpönten Ballermann-Insel zu geniessen.
Nach Abfahrt von Alcudia ging es vorbei an Orangenbaumplantagen entlang des berühmten Peter-Maffay-Weg zu einem idyllischem Strassencafé, wo eine nicht enden wollende spanische Kinderschar erste Vorbereitungen für den bevorstehenden Palmsonntag traf.
Krönender Abschluss dieser kurzen Tour war die anschliessende Fahrt auf einen Hügel mit phantastischer Weitsicht.
Die Tristar-Anhänger und Nachreisende rund um Organisator Hugo mehrten sich täglich und am Freitag Abend kamen sie endlich: Maria und ein antiquarisch anmutender Koffer namens Urs Walter in Begleitung unseres Jokers. Ein Teil der Gruppe trat bereits am Sonntag die Heimreise an, während einige Glückliche noch ein paar Tage weiter trainieren durften.
Ailine Roland